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Thema: "Chancengerechtigkeit im deutschen Schulsystem !!"


Rosana R.
13.03.2012 20:41
Gast
jeder ist für sich selbst verantwortlich
Klar ist das jeder! Dieses Bewusstsein muss in einem Kind aber auch geweckt werden, die Möglichkeiten, die es hat, müssen ihm gezeigt werden und seine Fähigkeiten gefördert werden. Von den Eltern, wie auch von der Schule.
Nichts ist trauriger, als wenn ein Kind, das die Intelligenz besitzt Abitur zu machen, auf einer Hauptschule landet, weil es u.U. nicht ausreichend aufgeklärt und gefördert wurde. In diesem Alter bestimmt ein Kind das nicht selbst!!!

Tom M.
13.03.2012 20:47
Gast
dazu kommt, das wenn ne Menge Kinder in der Klasse sind, die kaum deutsch können, weil sie aus Migrationshintergrundsfamilien kommen, sich das ganze verschlimmert, weil die Lehrer vor allem diesen Kindern alles zum mitmeisseln erklären müssen.

Aspergo a.
13.03.2012 20:47
Gast
Genau so ist es Rosana sind wir mal einer Meinung.

Mal s.
13.03.2012 21:44
Gast
* bei ner klassenstärke von bis zu 29 schülern (in mv, danach wird ne klasse geteilt) und der glorreichen inklusion (damit die die integratin von kindern mit lernschwierigkeiten gemeint) kann der lehrer noch so gut sein... da kann er nicht gegenarbeiten.

* schuluniformen sind ne tolle sache.... das sie die konzentration stärken, wäre mir neu. vor allem soll damit mobbing wegen markenklamotten vorgebeugt werden. und nach außen ein einheitliches erscheinungsbild geprägt werden.

* auf gesamtschulen gehen nicht zwingend alle kinder in die gleichen klassen. ab einem bestimmten jahrgang gibt es eine verkursung entsprechend der leistung der kinder. das ist vor allem für die kinder gut, deren leistungsniveau sich verändert und dadurch ohne schulwechsel zwischen den einzelnen möglichkeiten des schulabschuss wechseln können (das ist zumindest bei integrativen gesamtschulen so.... zu anderen kann ich nicht explitit was sagen)

* förderung ist ne gute sache... wenn sich denn jemand die zeit nehmen kann / nimmt um zu schauen, woran es bei einem kind hängt und wie ein evtl. vorhandener knoten gelöst werden kann und das kind entsprechend seiner möglichkeiten gefordert und gefördert wird

* um dies zu gewährleisten, müsste in erster linie deutlich mehr an personal eingestellt werden, denn vor allem die diagnostik ist hierzulande mit wartezeiten von monaten, wenn nicht sogar jahren verbunden... und dann sind die besserverdienenden deutlich von vorteil, da sie die möglichkeit haben, dies außerhalb des schulsystems durchführen zu lassen (genau wie eine sich daran evtl. anschließende förderung) und ich kann euch sagen, wir reden hier nicht von kleinen beträgen, die eine solche außerschulische aktivität verschlingt

fazit: grundsätzlich ist für alle die gleiche chance auf bildung gegeben. voraussetzung hierfür sind eltern, die ihre rechte kennen und für sie einstehen und die einen langen atem haben. wir haben zumindest in mv ein schulsystem, das in vielerlei hinsicht reformbedürftig ist. über die anderen bundesländer kann ich mir kein urteil erlauben, da ich die dort vorhandenen gesetzte nicht kenne.

Klein J.
13.03.2012 22:54
Gast
was gesamtschulen betrifft, kann ich meinem vorredner nur zustimmen und gruß nach hst. ich habe meine mittlere reife und mein abi auf der igs grünthal gemacht. meine eltern gehörten nicht zur sozialen oberschicht. aber sie wußten, wie wichtig unsere bildung ist und standen hinter uns (hab nen bruder). dank dem bildungssystem in deutschland konnte ich auch noch mein dipl.- ing. machen. also am geld liegt es nicht hier gute bildung zur erhalten. auf der igs hatte ich gute lehrer und kleine klassen bzw. kurse (max. 15 schüler). ich habe es aber auch anders erlebt vorher auf dem gymnasium. da ging es mir damals wie meiner tochter (siehe mein beitrag auf seite eins), ein arschloch als lehrer. ich bleibe also bei meiner these: es hängt das meiste vom lehrer ab. klassenstärke und soziales umfeld tun den rest. aber auch die veränderung der gesellschaft und die daraus resultierenden einflüsse auf die kinder.
vgl: ich bin 1984 eingeschult worden. tagesablauf: schule, hort, hausafgaben, nach hause, raus spielen, früh schlafen.
heute bei vielen kindern in meinem umfeld: schule, hort, hausaufgaben, nach hause, 30 fernsehprogramme mit müll, handy, playstation, ggf: internet, soziale konflikte, kulturelle unterschiede u.s.w.
frei draußen bewegen? hier in schwerin auf dem dreesch aus sicherheitsgründen nur eingeschränkt mgl.
die anforderungen und der leistungsdruck an die kinder ist enorm gestiegen. oft können die eltern das nicht auffangen, da auch sie diesem druck unterliegen. wer ist der nächste, wo es landet? der lehrer.
lösungsansatz: kleiner klassen/ kurse, kinder ggf nach begabung getrennt, psychologisch besser geschultes personal, muß nicht lehrer sein, kann auch zusätzlich erzieher sein, siehe montessori- schule

Toby G.
13.03.2012 23:05
Gast
@Gartenöffner
Deshalb bin ich auch gegen die Schulpflicht ab 14 Jahren !
Damit du mit deinen individuellen Fähigkeiten deinen eigenen Weg gehen kannst !
Bis zur 7ten Klasse hat allerdings jeder eine Grundbildung zu genießen.

Da wird keiner gebremst !

Toby G.
13.03.2012 23:10
Gast
Nichts ist trauriger, als wenn ein Kind, das die Intelligenz besitzt Abitur zu machen, auf einer Hauptschule landet, weil es u.U. nicht ausreichend aufgeklärt und gefördert wurde. In diesem Alter bestimmt ein Kind das nicht selbst!!!

Genauso sieht es aus !

Klein J.
13.03.2012 23:23
Gast
das wäre auch mal ne alternative: bildung wie früher (ddr)
acht und zehn klassen. kein abi! "grundausbildung bis achte, wer cleverer ist zehnte. jeder macht ne lehre von drei jahren! wer dann klüger ist als der rest soll studieren gehen.so ist der fachliche grundstein für ein studium gelegt. folge: reduzierung der studiumsabbrecher --> weniger studiumsplätze werden benötigt und können besser gefördert werden--> bessere verteilung der steuergelder und ggf. förderung durch frei wirtschaft. bsp maschinenbau an fh- stralsund, dort studieren regelmäßig welche von der volkswerft und werden von der werft finanziell unterstütz (hat ein freund auch gemacht)
in meinem studiengang waren hälfte abiturienten und hälfte facharbeiter, rate mal in welcher gruppe mehr abbrecher waren
außerdem platzt bei vielen erst in der lehre der knoten, da sie dann das machen, was ihnen liegt. habe ich auch fallbeispiele in der familie, acht klassen und jeder glaubte, die beiden sind dumm wie ein meter feldweg. pustekuchen. einer ist ein top schlosser geworden, der andere excellenter maurer und fliesenleger. sie werden keinen nobelpreis bekommen, haben aber auch ihren weg gemacht

Toby G.
13.03.2012 23:29
Gast
Ach und nochetwas zu dem Gesamtschulenthema:
Ich sagte, ja zusätzlich, das dies bei staatlichen Schulen so sein soll.
Wer sich keine Extrabildung leisten kann und seine Bildungsmaßnahmen durch den Staat finanzieren lassen muss, der muss mit allen anderen, die sich ebenfals keine Extraspielchen leisten können, auf ein und die selbe Schule gehen
Is doch logo ! Wer sich von anderen abheben will, der muss dafür auch etwas leisten. Alles andere ist ja vom "kommunistischen" Sozialsystem bezahlt.
Ne Gartenöffner, Kapitalismus heißt "Alles aus eigener Tasche bezahlen"

Rosana R.
14.03.2012 10:12
Gast
Sagt mal gehts noch? Grundausbildung nur bis zur 7-8 Klasse wie in der DDR
(den Rest lassen wir dann den Bach runtergehen)!
Die übrigen werden dann kostengünstig gefördert, so werden dann die ach so hart arbeitenden Singels entlastet.@Toby
"kommunistischen" Sozialsystem du hast sie echt nicht mehr alle!!!

Es geht hier um gleiche Chancen für alle und nicht darum die Kassen zu entlasten. Wenn man deinem Beispiel folgen würde, wären die Kassen in einigen Jahren noch sehr viel mehr belastet!!!
Solltest du jemals selbst Kinder haben ( was ich nicht hoffe), wäre dir eine entsprechende Förderung auch wichtig.
Oder dagst du deinen Kindern:" Seht zu wie ihr zurechtkommt"!

Rosana R.
14.03.2012 10:13
Gast
*dagst-sagst*

Rosana R.
14.03.2012 10:59
Gast
Beispiel: Jahrgangsübergreifendes Lernen
Die Befürworter des jahrgangsübergreifenden Lernens argumentieren dabei, dass die Kinder länger zusammen lernen und dass so keine vorzeitige Auslese in gute und schlechte Schüler stattfindet. Außerdem seien diese alternativen Schulformen gut geeignet, um soziale Kompetenzen zu fördern.
Hier werden die Kinder in Gruppen zusammengefasst. Die älteren Schüler haben dabei gleichzeitig Gelegenheit, ihr bereits erworbenes Wissen an die jüngeren Schüler weiterzugeben. Dadurch, dass sie den jüngeren Schülern verschiedene Sachverhalte genau erklären, vertiefen sie zugleich ihr eigenes Wissen. Positiv wird auch die Tatsache gesehen, dass die jahrgangsübergreifende Schule vollkommen auf das Sitzenbleiben verzichtet.
Mehr Personal, kleinere Klassen und gesonderte Kurse für lernschwache Kinder ( wenn nötig ).
Bessere Freizeitbetreuung, Sportangebote usw.

Rosana R.
14.03.2012 11:05
Gast
Beispiel: Finnland
Das Schulpersonal

Zum Personal einer jeden Schule gehören nicht nur Schulleitung, Klassenlehrerinnen und -lehrer sowie Fachlehrkräfte. Die nachstehend Genannten müssen mindestens einen Tag wöchentlich in der Schule präsent sein, und sei sie noch so klein. In großen Schulen sind sie es täglich.

1. Eine Schulschwester. Sie ist ihrer Grundausbildung nach Krankenschwester, hat aber eine Zusatzausbildung für vorbeugende Gesundheitsarbeit. Das Berufsbild ist in Deutschland unbekannt.

2. Eine Kuratorin. Sie hat eine sozialpädagogische Ausbildung und ist für alle Probleme zuständig, die "sozialer" Natur sind. Gibt es z.B. in einer Klasse Konflikte zwischen zwei Cliquen, ist es nicht Sache der Klassenlehrerin, sich damit zu befassen. Sie schickt die Betreffenden zur Kuratorin, deren Kompetenz u.a. gruppentherapeutische Methoden umfaßt. Auch bei Problemen, die man nur in Kooperation mit dem Elternhaus angehen kann - z.B. Schwänzen - ist die Kuratorin zuständig, nicht die Lehrkraft.

3. Eine Psychologin. Oft gehen Kinder von sich aus zu ihr, nicht auf Grund einer Überweisung durch die Klassenlehrerin. Ein unter Schweigepflicht stehender Erwachsener, der Zuwendung und Kompetenz einbringt, mit dem man also über seine Probleme offen reden kann, ist für viele Kinder und Jugendliche ungeheuer wichtig. Die Klassenlehrerin hat dafür nicht einmal die Zeit, die ein "Klient" braucht, von der Qualifikation gar nicht zu reden. Selbstverständlich kann die Schulpsychologin keine Psychotherapie im eigentlichen Sinn des Wortes leisten, aber sie ist für individualpsychologische Probleme zuständig. Beispiel: Eine gute Schülerin sackt in ihren Leistungen plötzlich ab. Sie ist nicht imstande, sich auf den Unterricht zu konzentrieren: Ihr Bruder hatte einen schweren Unfall und liegt für lange Zeit im Krankenhaus. Dieses Mädchen braucht nicht Lernhilfe, sondern Unterstützung bei der Verarbeitung ihres Kummers. Wenn sie die bekommt, wird sie sich auch wieder auf Lernprozesse einlassen können.

4. Eine Speziallehrerin. Ihre Ausbildung sieht folgendermaßen aus: Zuerst Klassenlehrerin, mindestens zwei Jahre Schulpraxis nach beendeter Ausbildung, dann ein Jahr an der Universität mit einem extrem intensiven Lehrplan, der von den physiologischen Grundlagen über diagnostische Kompetenz bis hin zu einer differenzierten Methodenpalette alles vermittelt, was sie für ihre Aufgabe braucht. Diese besteht darin, für die Schwachen unter den Schülern zu sorgen.

Rosana R.
14.03.2012 11:06
Gast
5. In Schulen mit größeren Lerngruppen gibt es eine unbestimmte Anzahl von Assistenten, die keine Ausbildung haben und auf Stundenbasis arbeiten. Das können z.B. Abiturienten sein, die auf einen Studienplatz warten, oder Hausfrauen, die ihren Beruf nicht ausüben. Sie arbeiten nicht eigenverantwortlich und sind kein Ersatz für eine fehlende Speziallehrerin, dennoch aber eine große Entlastung für die Klassen- oder Fachlehrerin.

6. "Küchenpersonal". In jeder Schule gibt es Küche und Speisesaal. Die Kinder bekommen täglich eine volle Mahlzeit.

Die Förderung der schwachen Schüler

Gelingt es nicht, Lernprobleme mit einer beschränkten Zahl von Stunden bei der Speziallehrerin zu beheben, schreibt das Gesetz vor, daß die Spezialkonferenz sich des Falles annimmt. Diese tagt einmal monatlich und besteht aus der Schulleitung, der Klassenlehrerin, ggf. der Fachlehrerin, allen oben unter 1. - 4. genannten Mitgliedern des Kollegiums sowie dem Schularzt. Zunächst ist zu klären, ob den Lernproblemen des Kindes gesundheitliche Störungen zugrunde liegen. Wenn ja, ist der Schularzt zuständig, und die Eltern werden informiert. Ist das Kind nicht in diesem Sinne krank, sucht die Konferenz weiter nach den Ursachen seiner Lernprobleme und entwirft einen Plan, wie ihm zu helfen sei. Nach vier Wochen steht der Fall erneut auf der Tagesordnung. Die Frage heißt: Haben die Maßnahmen "gegriffen"? Wenn nicht: Wie soll es weitergehen? Eine Möglichkeit ist z.B., daß für dieses Kind ein eigener Lehrplan erstellt wird. Dann sind nicht alle Lernziele der Klasse auch seine individuellen Lernziele.

Kooperation der Eltern ist dringend erwünscht. Verweigern sie aber diese, muß die Schule eben ohne auskommen. Auf keinen Fall darf sie einen Schüler im Stich lassen, der zu seinem Unglück uneinsichtige Eltern hat. Rechtssubjekt ist hier das Kind, es hat einen gesetzlich festgeschriebenen Anspruch darauf, daß seinem Bedarf an Aufmerksamkeit, Förderung, Stützung Rechnung getragen wird. Der Fall Robert Steinhäuser ((Erfurt)) wäre in Finnland nicht denkbar: Lange vor Eintritt der Katastrophe wäre ein solcher Schüler ins Visier der Spezialkonferenz geraten.

Doctor W.
14.03.2012 12:29
Gast
nur mal so am rande: sollte es im threadtitel nicht eigentlich "chancengleichheit" heißen? denn darum geht es ja wohl ... denn gerechtigkeit und gleichheit sind zwei verschiedene dinge ...

Der Kaui
14.03.2012 12:41
Spion Team

Aspergo a.
14.03.2012 12:42
Gast
Nummer 2 und 3 können wegfallen und werden durch Schlagstöcke oder Miltärausbilder ersetzt.

Rosana R.
14.03.2012 12:42
Gast
@Dr Who
Stimmt, du hast recht, war ein Fehler, ist aber leider nicht mehr zu ändern

Der Kaui
14.03.2012 12:49
Spion Team
manchmal frag ich mich, wie es sein konnte das vor 2000 menschen tatsächlich lesen und schreiben gelernt haben...

vielleicht sollte man einfach aufhören damit, die eltern mehr und mehr aus der verantwortung zu nehmen

Aspergo a.
14.03.2012 12:50
Gast
Ja das ist eigentlich der beste Vorschlag von allen.Dazu aber auch gleichzeitig die 25-30 Stundenwoche damit die Eltern sich auch wirklich darum kümmern können.